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Serebriakova
14. März - 26. April 1998 Die 1965 geborene russische
Künstlerin Maria Serebriakova gehört einer jungen Generation
an, deren Arbeits- und Lebensstil oft als "Kunst-Nomadentum" apostrophiert
wird. Wie viele ihrer Altersgenossen pendelt auch sie zwischen ihrer Heimat
und anderen Ländern (in ihrem Fall vor allem Belgien, Frankreich und
Deutschland) und bereichert dadurch ihre künstlerischen Ausdrucksformen
mit den verschiedenen kunstgeschichtlichen Traditionen und den unterschiedlichen
Lebensformen ihrer Aufenthaltsorte. Die Verankerung in ihrer russischen
Herkunft kann auf der einen Seite bis zu der historischen "Peredwischniki"
(Wanderer)Bewegung zurückverfolgt werden, deren Mystik und gefühlsbetontes
Verhältnis zur Landschaft die russische Kunst und Literatur nachhaltig
beeinflußte, auf der anderen Seite nimmt ihr Kunstverständnis
auch auf die Überlieferungen des Moskauer Konzeptualismus der späten
80er Jahre Bezug. Hat allerdings bei der Objektkunst der russischen Konzeptualisten
noch eine Unterordnung des Sinnhaften unter das Textuelle stattgefunden,
verschob sich der visuelle Kontext der Gegenstände (die ebenfalls
häufig Fundstücke sind) in Serebriakovas Werk von der semantischen
auf eine poetisch-metaphorische Ebene. Durch assoziative Intervention enthebt
Serebriakova die Alltagsobjekte ihrer Funktion und legt ihre gleichnishaften
oder irrationalen Merkmale frei, die ihnen über den Gebrauchswert
hinaus innewohnen.
![]() Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger (dt./engl.) Katalog mit Texten von Kathrin Becker, Frederic Bougle und Wolfgang Winkler zum Preis von 28 DM. |